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Monday Night Lectures

7. 11.2016, 19 h
ACC Galerie Weimar

Burgplatz 1 + 2
99423 Weimar
Eintritt frei

2008 begann eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern die Geschichte des ehemaligen Kaufhaus Joske in Leipzig Plagwitz zu recherchieren. Das Unternehmen wurde bis 1934 von der jüdischen Familie Joske betrieben. Aus dem Forschungsprojekt entstand an dem authentischen Ort des ehemaligen Kaufhauses ein lebendiger Gedenk- und Erinnerungsort, an dem Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Konzerte, Performances und Diskussionen stattfinden. Zuletzt wurde im Oktober 2016 ein umfangreiches Symposium zu den Themen Vermittlung von Geschichte für die Zukunft in der Gegenwart, authentische Orte, Spuren und Perspektiven von Kunst im öffentlichen Raum ausgerichtet. Teammitglied und Künstler Fabian Reimann stellt das Projekt Kaufhaus Joske als Form des Erinnerns in der Kunst vor und reflektiert die Geschichte der eigenen künstlerischen und kuratorischen Arbeit. Eine Vortrags- und Gesprächsreihe zur Kunst im öffentlichen Raum und zu neuen künstlerischen Strategien.
Vortrag in englischer Sprache

Symposium

Gedenkort auf Zeit
Formen des Erinnerns in der Kunst

8. Oktober 2016

Karl-Heine-Str. 43, 04229 Leipzig
Zugang über Walther-Heinze-Str. 3, HH, 1. Stock

Die Auseinandersetzung mit Geschichtsschreibung und die damit immer virulente Frage nach der Übersetzung von Erinnern und Gedenken in die Gegenwart steht im Mittelpunkt des Symposiums. An einem sogenannten authentischen Ort – der Verkaufshalle eines ehemaligen Kaufhauses, das sich bis 1934 im Besitz der jüdischen Familie Joske befand – beleuchten acht Vorträge kritische Aspekte der Repräsentation von Geschichte aus künstlerischer, wissenschaftlicher und politischer Perspektive. Die Grundlage für das Symposium bildet das »Projekt Kaufhaus Joske«, das nach umfangreichen Recherchen über die Geschichte des Hauses von 2008 bis 2010 von vier Künstler*innen betrieben wurde und eine Vielzahl verschiedener Veranstaltungen ausrichtete.

Zu der Begrüßung sprach Michael Bar-Joseph aus Tel Aviv, Ur-Enkel des Kaufhausgründers Michael Joske.

(Foto: Carsten Humme)

(Foto: Carsten Humme)

10.00

Cornelia Siebeck
Den »Zivilisationsbruch« in den Raum stellen. Subversive Potenziale räumlicher Gedächtnispraktiken zur NS-Vergangenheit

Sonya Schönberger
Rosemarie, Michael, André, Arno… Gespräche mit der Vergangenheit

Anke Hannemann
I ain’t got no home. Der Künstler als Nomade oder das Label Internationalität in der künstlerischen Praxis

12.30 Pause

(Foto: Carsten Humme)

(Foto: Carsten Humme)

13.30

Anke Binnewerg
Ich weiß, dass ich nichts weiß. Erschließung und Präsentation historischer Gebäude

Simon Wachsmuth
Lücke und Fragment. Zum Material der Geschichte

15.00 Pause

(Foto: Carsten Humme)

(Foto: Carsten Humme)

15.30

Horst Hoheisel / Andreas Knitz
Transmission. Der Schlüssel zur Tür der Geschichte

Sophie Goltz
The Haunted Memory. Zeichen, Schichten, Ansichten von urbaner Kunst als Gedenken

Dieter Daniels
Platz der Friedlichen Revolution. Eine Baustellenbesichtigung

17.00 Abschlussdiskussion

(Foto: Fabian Reimann)

(Foto: Fabian Reimann)

 

Eine Veranstaltung von
Judith Kästner
Fabian Reimann
Cindy Schmiedichen
Rebecca Wilton

gefördert von: Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und Kulturamt der Stadt Leipzig
mit Dank an BioMare und Leipziger Stadtbau AG

(Foto: Carsten Humme)

Simon Wachsmuth

Lücke und Fragment – zum Material der Geschichte

Simon Wachsmuth studierte Malerei und Medienkunst an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Er nahm an der Documenta 12 (2007), an der Istanbul-Biennale (2009) sowie an der Busan-Biennale (2012) teil. Seine Installationen waren u.a. in der von Georges Didi-Huberman konzipierten Ausstellung „Atlas, or how to carry the world on one´s shoulders“ im Museo Reina Sofia in Madrid zu sehen als auch im Museum für Gegenwartskunst Siegen, im Neuen Museum Nürnberg, dem 21er Haus in Wien und im Museo Serralves in Porto. Zur Zeit sind seine aktuellen Arbeiten in der Ausstellung „Body Luggage“ im Kunsthaus Graz und in der Ausstellung „Suzhou Documents“ in China zu sehen. Simon Wachsmuth war Gastprofessur an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und der Akademie der Visuellen Künste Prag und lehrt derzeit an der Bauhaus-Universität in Weimar. Er lebt und arbeitet in Berlin.

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(Foto: Carsten Humme)

Sonya Schönberger

Rosemarie, Michael, André, Arno…
Gespräche mit der Vergangenheit

Sonya Schönberger ist in ihren Arbeiten vor allem am Menschen und seiner Biografie interessiert. Seit sechs Jahren begegnet sie Menschen, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben und ihre persönlichen Erinnerungen an diese Zeit mit ihr teilen. Seit sie 2009 als Meisterschülerin von Thomas Arslan abschloss führt sie ausführliche Interviews zu verschiedenen Fragestellungen, die oft die Basis ihrer Arbeiten in den Bereichen Video, Installation, aber auch Performance bilden. Expertenwissen und gefundene Objekte spielen zusätzlich eine wichtige Rolle innerhalb ihrer künstlerischen Auseinandersetzung.

Vortrag Sonya Schönberger

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(Foto: Carsten Humme)

(Foto: Carsten Humme)

Horst Hoheisel / Andreas Knitz

Transmission.
Der Schlüssel zur Tür der Geschichte

Der Künstler und Architekt Andreas Knitz (Ravensburg) und der Künstler Horst Hoheisel (Kassel) haben in ihrer gemeinsamen Arbeit die sogenannten »Counter-Monuments« entwickelt, die sie seit etwa 20 Jahren an vielen Orten international realisieren konnten, u.a. in Buchenwald, Weimar, Linz oder São Paolo.

Vortrag Horst Hoheisel / Andreas Knitz

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(Foto: Carsten Humme)

(Foto: Carsten Humme)

Anke Hannemann

I ain’t got no home
Der Künstler als Nomade oder das Label Internationalität in der künstlerischen Praxis

Anke Hannemann (*1980, DDR) untersucht und hinterfragt in ihrer künstlerischen Arbeit die Allgemeingültigkeit von Konzepten wie Zugehörigkeit, Heimat und kollektiver Identität nach großen politischen Umbrüchen. Sie arbeitet vornehmlich installativ im öffentlichen Raum und variiert zwischen Sound, Video und Performance.
Hannemann absolvierte eine praktische Ausbildung in der Restaurierung für Wandmalerei und Vergoldung in Meißen. Studierte Kunstgeschichte und Englische Literatur an der Technischen Universität Dresden, Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar und Sound und Performance Art an der »The School of the Art Institute of Chicago« (USA). Studienaufenthalt im Bereich der kulturellen Bildung an der »Long Island University« in New York und am »College of Lake County« in Grayslake (USA). Arbeitet als künstlerische Mitarbeiterin im internationalen MFA-Programm »Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien/Public Art and New Artistic Strategies« an der Bauhaus-Universität Weimar sowie als freie Kuratorin und künstlerische Beraterin. Hannemann promoviert derzeit im künstlerischen Ph.D. Programm der Bauhaus-Universität Weimar. Lebt und arbeitet in Leipzig, Berlin und Weimar.

Vortrag Anke Hannemann

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(Foto: Carsten Humme)

 

Sophie Goltz

The Haunted Memory.
Zeichen, Schichten, Ansichten von urbaner Kunst als Gedenken

Sophie Goltz (Berlin, Hamburg) ist künstlerische Leiterin von »Stadtkuratorin Hamburg«, ein von der Freien und Hansestadt Hamburg initiiertes Projekt zur Aktualisierung und Neuausrichtung des Programms »Kunst im öffentlichen Raum«, das 1981 von der Stadt ins Leben gerufen wurde.

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(Foto: Carsten Humme)

Dieter Daniels

Platz der Friedlichen Revolution.
Eine Baustellenbesichtigung.

Prof. Dr. Dieter Daniels, lehrt Kunstgeschichte und Medientheorie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Arbeit als Kunstwissenschaftler, Medientheoretiker und Ausstellungskurator mit den Themenschwerpunkten Mediengeschichte, Medienkunst, Relation von Kunst und Musik sowie Denkmal- und Erinnerungskultur; von 2010 bis 2016 war er als Berater und Mitglied des Preisgerichts an Verfahren um das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal beteiligt.

Vortrag Dieter Daniels

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(Foto: Carsten Humme)

Anke Binnewerg

Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Erschließung und Präsentation historischer Gebäude.

Anke Binnewerg arbeitet freiberuflich als Bildende Künstlerin, Kuratorin und als Wissenschaftlerin in den Bereichen Bauforschung und Denkmalpflege. Themenschwerpunkte sind Kunst im öffentlichen Raum, Kunst am Bau, Erinnerung an Orte nationalsozialistischer Verbrechen und Stadtentwicklung. 2016 veranstaltet sie u.a. die Vortragsreihe „Unbequeme Denkmale“ in der Motorenhalle – Projektzentrum für zeitgenössische Kunst in Dresden (gemeinsam mit Susan Donath und Holger Hase). Seit 2005 erhielt sie Lehraufträge an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, der Technischen Universität Dresden und der Bauhaus-Universität Weimar. Aktuell promoviert sie an der Bauhaus-Universität Weimar zum Thema Denkmalpflege in ehemaligen NS-Zwangslagern. Anke Binnewerg lebt und arbeitet in Dresden.

Vortrag Anke Binnewerg

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(Foto: Carsten Humme)