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Tris Vonna-Michell: Leipzig Calender Works (Foto: Carsten Humme)

Tris Vonna-Michell

Leipzig Calendar Works

In den Sprechperformances von Tris Vonna-Michell strömen in rasendem Tempo Worte und Sätze aus ihm heraus, gelegentlich ist eine Jahreszahl oder ein Straßenname aus dem Fluss der Worte zu vernehmen. Es sind Ergebnisse, Zwischenstände, wahrnehmbar sind Fragmente seiner Recherchen an bestimmten Orten, nach deren Vergangenheiten und spezifischen Geschichten. Die Problematik, als Nachgeborener begreifen zu wollen und dann feststellen zu müssen, eben nicht die einzig gültige Geschichte erzählen zu können, fließt direkt in Vonna-Michells Arbeit ein. Seine Form der mündlichen Erzählung lässt auf eindrucksvolle Art und Weise ein Neben- und Miteinander verschiedener Zeiten und Perspektiven in der Kombination privater und politischer Geschichte, Fakten und Fiktionen zu. Tris Vonna-Michells Arbeiten sind stets unabgeschlossene Projekte: einzelne Details verändern sich je nach dem Ort und der Zeit ihrer Aufführung und befinden sich dadurch in einer permanenten Wandlung. Die Arbeit „Leipzig Calendar Works“ begann mit einem Aufenthalt (und den Recherchen) Vonna-Michells in Leipzig im Jahr 2005 und wird nun mit seiner Rückkehr ihre Weiterführung finden.

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(Fotos: Carsten Humme)

In Tris Vonna-Michell’s performances, a profusion of words and sentences flows from his mouth at breakneck speed. A year or a street name is occasionally loosens itself from the stream and becomes audible. What we hear are interim results, fragments of an investigation of specific places, of their histories and their particular stories. Vonna-Michell’s work is about the problem of wanting to understand the past that has begotten us yet not being able to tell the one valid story of this past. His form of oral narration involves a unique assimilation of diverse points in time and perspectives in the combination of private and political history, fact and fiction. Tris Vonna-Michell’s pieces are a priori unfinished works. Individual details vary according to the place and time of the performance and are as such in permanent flux. The project „Leipzig Calendar Works“ began with a sojourn and accompanying research in Leipzig in 2005 and will now be continued upon his return.